Der Weg nach Hamburg ist eigentlich recht easy und das Schauspiel am Himmel echt beeindruckend.
Blick aus dem Auto
Aber die Stadt selber erweist sich als harter Brocken. Unsere Falk-Wegbeschreibung führt uns in die Irre (an unserem hervorragend ausgeprägten Orientierungssinn kann es ja nu nicht liegen!), weshalb wir vorsichtshalber eine Tanke anfahren. Ein Pärchen vor uns sucht den gleichen Anhaltspunkt wie wir (die Kennedybrücke), weshalb wir ihnen kurzerhand hinterher fahren. Die Beiden haben allerdings auch keinen Plan… es bleibt also nur der Griff zum Telefon. Unsere Gastgeberin Marzia lotst uns dann aber ziemlich sicher zu unserem Ziel, einer schönen 100 qm Eigentumswohnung mit allem was das Herz begehrt.
Da Marzia aber noch Kulturprogramm mit der Familie vor sich hat, gehen wir erstmal mit ihren zwei Freundinnen Jessica und Sarah zum Italiener. Nachdem wir lecker gegessen haben, müssen wir auch schon unsere Sachen packen und zur Cafebar May fahren, unserem Spielort des heutigen Abends. Premiere für uns, wie auch für Chefin Martha. Die Nervosität hält sich aber in Grenzen, da die Leute alle sehr nett und entspannt sind und wir außerdem frei trinken dürfen und uns erstmal ein Becks gönnen. Nach Aufbau und Mini-Soundcheck, fangen wir gegen 21:20 Uhr das erste Set an. Nach einigen Nummern steht plötzlich eine Mitt- bis Endzwanzigerin vor uns und eröffnet uns zu unserer großen Überraschung: Ich glaube, ihr drei schlaft heute bei mir!
Wow! Wir haben immer wieder mal Telefonnummern auf Zetteln in unserem Gitarrenkoffer wiedergefunden oder wurden nach Telefonnummern gefragt, aber so direkt hatte uns noch niemand angegraben! Leider ist der Spruch dann doch nicht als ungewöhnlich verpacktes Kompliment gemeint –- vor uns steht „Biene“, mit der Marzia abgesprochen hat, dass wir bei ihr nächtigen dürfen. Auch gut. Als nach und nach alle bekannten Gesichter eintreffen und Marzia noch drei Nummern mit uns gesungen hat, ist fast schon wieder alles vorbei. Drei Stunden Programm plus Zugabe neigen sich ihrem Ende zu.
Hier ein Video von unser Live-Performance des Songs "Genie in a bottle" in Hamburg. Enjoy:
Marzia ist dann noch so nett, mit der Mütze rumzugehen, um unsere Weiterfahrt finanziell zu sichern und obwohl keine Gage abgesprochen war, drückt uns Martha noch eine kleine Brottüte in die Hand… unsere erste Lohntüte!
Wir dürfen wiederkommen
Anschließend sitzen wir noch ein bisschen in kleiner Runde, der auch Martha und Barmann Ali angehören, zusammen, lassen den Abend gemütlich ausklingen, erzählen und freuen uns auf Tag zwei in Hamburg. Der obligatorische Blick auf die Uhr zeigt irgendwas nach zwei Uhr an, weshalb wir uns auf den Weg zu Bienes Wohnung machen. Sie selbst liegt schon lange in den Federn, da sie morgen früh raus muss.
Bei ihr angekommen dann die Überraschung: Die Wohnung ist nicht gerade riesig –- wir schlafen in Bienes Schlafzimmer. Tja. Also schnell die Luftmatratze mit dem röhrenden Elektromotor aufgepumpt und ganz schnell einschlafen, damit wir gar nicht erst ein schlechtes Gewissen bekommen…